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George Carlin: Comedy trifft Philosophie

George Carlin ist neben Richard Pryor wohl der beste englischsprachige Stan-Up-Comedian. Seine Stücke bestehen aus einer ganz eigenen Mischung aus Obszönität, Alltagsbeobachtungen, Machtkritik und Betrachtungen zu Leben und Tod. Dabei bediente sich der ehemalige Jesuitenschüler häufig einwandfreier logischer Argumentationen und anderer philosophischer Methoden, besonders der reductio ad absurdum. Hier ein Beispiel, in dem er sich die Vorstellungen von der Heiligkeit des Lebens und der Todesstrafe vornimmt.

Vorlesung: 44 Stunden Marx

Der Anthropologe und Geograph David Harvey lehrt seit über 30 Jahren Marx. Auf seiner Website sind zwei komplette Vorlesungsreihen zu den beiden Bänden von „Das Kapital“ verfügbar. Harvey unterstreicht im Laufe der Vorlesungen immer wieder, wie sehr Marx im Laufe seiner großen Erzählung darauf achtet, keine statischen Kausalketten zu knüpfen, sondern ein Bild dynamischer Prozesse zu zeichnen. Die Vorlesungen ersetzen bestimmt nicht die Lektüre, bieten aber eine sehr hilfreiche Einordnung des langen und oft langwierigen Textes. Vorlesung: 44 Stunden Marx weiterlesen

Slavoj Žižek: The Reality of the Virtual

Eine Vorlesung des Philosophen Slavoj Žižek aus dem Jahr 2003. Er führt seine Interpretation von „Virtualität“ und „Realität“ aus und geht ausführlich auf den Lacanschen Dreischritt des Imaginären-Realen-Symbolischen ein. Žižek tritt für einen „rein formalen Materialismus“ ein, der von einer  ursprünglichen Differenz  ausgeht. Damit ist kein erstes Gegensatzpaar gemeint, sondern ein grundsätzlicher Moment der Asymmetrie, der Selbst-Differenz zweier Zustände, aus denen dann die historische Vielheit entspringt.

Klingt ziemlich abstrakt und das ist es auch. Ich frage mich, ob er sich an einer Beschreibung des Wesens der Zeit versucht, ohne den Begriff zu benutzen? So verstehe ich es jedenfalls. Sobald es zwei unterschiedliche Zustände gibt – erst war es so, dann so – läuft die Zeit. Wenn sie irgendwann angefangen hat (Urknall etc.), müsste das bedeuten, dass es „vorher“ eben keine Unterschiede gab. So gesehen, hat die Welt irgendwie mit einem ersten Unterschied -der Zeit- begonnen.

 

Vorlesung: Zygmunt Bauman über Formen der Macht

Der 1925 geborene Soziologe und Philosoph Zygmunt Bauman spricht in Leeds über die Gegenwart als Zeitalter eines „Interregnum“ – die Nationalstaaten verlieren an Macht angesichts der globalen Waren- und Geldströme, die der Politik einen immer geringeren Spielraum geben. Bauman zeichnet anhand der Konzepte „Panopticon„, „Synopticon“ und „Banopticon“ nach, welch unterschiedliche Formen die Machtverhältnisse der Gegenwart annehmen können.

Vorlesung: Baudrillard und der Sieg der Maschinen

Eine großartige Vorlesung des zu früh verstorbenen Philosophen Rick Roderick über das Werk von Jean Baudrillard. Ihn beschäftigt die These, dass die Welt schon untergegangen sein könnte, ohne dass wir es gemerkt haben. Angesichts allgegenwärtiger Hyperrealität und der „Ekstaste der Kommunikation“ stellt Roderick fest, dass die Menschen die Maschinen mehr benötigen als umgekehrt und weist beunruhigt darauf hin, wie wenig wir von den tiefgreifenden Umbrüchen durch die Digitalisierung des Lebens verstehen.