Archiv der Kategorie: Macht

Gestik des Ranges

„Zwar steht dieser Vorrang gar nicht in Frage, aber die Erinnerungsfähigkeit des interaktiven Systems sich begegnender und miteinander redender Menschen ist relativ kurz, drei Sekunden, 30 Sekunden, drei Minuten höchstens, je nach Grad der aktuellen Spannung zwischen den Beteiligten, dann muss die fundamentale Rangrealität wieder sinnlich für alle erfahrbar, durch die einschlägigen Affirmationssignale, erneuert werden, um so den Kontakt auf verbaler Ebene davon freizusetzen und, gerade auch im Kontroversiellen, am Laufen zu halten.“

Rainald Goetz, Loslabern

halbe-halbe

In Deutschland wohnen ungefähr 80 Millionen Menschen in 40 Millionen Haushalten. Fast die Hälfte der Bevölkerung lebt allerdings allein. Es gibt rund 36 Millionen Wohneinheiten, mehr als die Hälfte davon befindet sich in Mehrfamilienhäusern. Weniger als die Hälfte der Haushalte besitzt eine Immobilie, der Rest wohnt zur Miete. Die Hälfte der Personen über 14 Jahren lebt in einem Haushalt mit mindestens einem Auto.

Das reichste Zehntel der Bevölkerung besitzt allerdings mehr als zwei Drittel des Gesamtvermögens.

Let Them Eat Diversity

Interessantes Interview mit Walter Benn Michaels zu der Vereinbarkeit von Anti-Rassismus, Anti-Diskriminierung und neoliberaler Ideologie.

-And today’s orthodoxy is the idea that social justice consists above all in defense of property and the attack of discrimination.

-You get a different vision of what postmodernism, for example, is when you begin to see postmodernism as the official ideology of neoliberalism and that’s a vision you can’t have until you have a kind of sense of what neoliberalism is.

-None of this will make any difference unless we start thinking about the politically relevant question, eliminating the gap between the rich and the poor.

Erotische Literatur in Zeiten von E-Books

Ein interessanter Artikel über erotische Literatur in Zeiten von Selbst-Verlagen und E-Books.

-Frauen kaufen viel mehr davon als Männer.

-Es gibt sehr viele sehr spezielle Nischen und ein wichtiger Teil der Anziehung scheint in großen Machtunterschieden zwischen den Protagonisten und krassen Überschreitungen von gesellschaftlichen Rollen zu liegen (z. B. „mind-control incest“).

-Werwölfe sind viel beliebter als Vampire. Ich denke das hat damit zu tun, dass das Begehren von Vampiren auf Blut verengt ist, was eine sehr asketisch-kapitalistische Dimension hat. Außerdem stellen sie eine Vermischung der Register Lebendig/Tot dar, während Werwölfe eine Mischform der Kategorien Mensch/Tier sind.

-Dominante Milliardär-Werwölfe sind die Protagonisten der Stunde. Sagt eigentlich alles über die Gegenwart.